Was ist Autismus?

Bei einer Autismus-Spektrums-Störung (ASS) handelt es sich, laut der „Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10), um eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die als angeboren gilt. Diese Entwicklungsstörungen zeigen sich in den folgenden Bereichen:

Soziale Interaktion

Auffälligkeiten in der sozialen Interaktion zeigen sich unteranderem im Blickkontakt, Körperhaltung, Mimik und Gestik. Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung fehlt des Öfteren das Interesse an Beziehungen zu dessen Mitmenschen, besonders zu Gleichaltrigen. Oft zeigt sich keine Freude daran, Interessen oder Tätigkeiten zu teilen. Soziale Signale des Umfeldes werden unangemessen eingeschätzt und es zeigen sich Probleme in der Perspektivübernahme.

Verbale und non-verbale Kommunikation

Zu den Auffälligkeiten in der Kommunikation gehören Besonderheiten der Stimmlage, Rhythmus und Betonung. Oft kommt es zu einer Verspätung oder Störung der verbalen Sprache. Bei einer gesprochenen Botschaft besteht der Fokus häufig auf der sachlichen und nicht auf der emotionalen Ebene. Es besteht ein Mangel an emotionaler Resonanz auf verbale und nonverbale Signale anderer Menschen. Kinder entwickeln häufig keine Sprache zur Kommunikation. Es werden oftmals Echolalien (Nachsprechen von Wörtern) eingesetzt.

Besondere Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten 

Autistische Menschen zeigen oftmals ein begrenztes Interessensspektrum. Das manchmal zwanghafte Bedürfnis nach Strukturen und Gleicherhaltung der Umwelt kann zu einem hohen Stresslevel bei Veränderungen führen. Weiterhin zeigen sich Schwierigkeiten in der Imitation und bei „So-tun-als-ob-Spielen“. Spezifische, nicht funktionale Handlungen oder Rituale gehören zu den Auffälligkeiten. Um sich selbst zu stimulieren oder zu regulieren zeigen Betroffenen mitunter repetitive Verhaltensweisen, wie zum Bespiel Hände flattern oder im Kreis gehen.

Weitere Merkmale können sein:

  • selbstverletzendes Verhalten
  • Auffälligkeiten in der Motorik
  • Überempfindlichkeiten (riechen, sehen, hören, tasten)
  • Reizoffenheit (können unwichtige Reize nicht ausblenden)
  • Einzelheiten werden bevorzugt wahrgenommen, Zusammenhänge nicht erkannt.
  • bevorzugte Nutzung eines Sinneskanals
  • Intelligenz: starke Variation des Intelligenzniveaus
  • Aufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen