Rotkreuz-Fördermitglied Sabrina Wewers nach kompliziertem Oberschenkelbruch aus Kroatien nach Velen zurückgeholt

Sabrina Wewers (43) wollte mit ihrer Familie einen herrlichen Urlaub an der Adria in Kroatien verbringen. Am zweiten Tag war es vorbei mit der schönen Ferienstimmung: Beim Brötchenholen stürzte sie mit einem Cityroller über ein Kabel, das unscheinbar und nicht gut sichtbar auf der Straße lag. Die Unfallfolge: ein Oberschenkelbruch mit heftigen Schmerzen.

Die Velenerin konnte die Familie per Handy informieren, die auf dem Campingplatz am Wohnwagen eigentlich auf die Brötchen wartete. Mit einem Rettungstransportwagen folgte der Transport ins nahe Krankenhaus in Pula, direkt an der Adria gelegen. Schmerz- oder Beruhigungsmittel wurden bis zur Operation nicht verabreicht. „Das war echt kein Honigschlecken“, sagt die dreifache Mutter, früher im Velener Ärztehaus im Management der Radiologieabteilung beschäftigt und somit mit der Materie durchaus vertraut, heißt es im DRK-Pressedienst.

Nach gut verlaufener Operation kam der nächste Schock: Besuchsverbot im Krankenhaus wegen der Coronavirus-Pandemie. Große Teile des Krankenhaus-Personals war krank zu Hause: „So hatte die Krankenhausleitung die Reißleine gezogen und die Türen zugemacht“, sagt Sabrina Wewers. Erst nach fünf Tagen durfte ihr Mann für eine Stunde vorbeikommen.

Kein Besuch im Krankenhaus in Pula an der Adria

In der Zwischenzeit nahmen sie und ihr Mann per Telefon und später per E-Mail Kontakt mit dem DRK-Flugdienst auf. Der hat seinen Standort in Düsseldorf und transportiert kranke oder verletzte DRK-Fördermitglieder zurück in die Heimat. „Das funktionierte von Anfang an mit supernetten Gesprächsleute richtig gut“, sagt die Velenerin. Einziges Problem: Der Flugdienst erreichte zwischenzeitlich vier lange Tage niemanden im Puler Hospital, um die Transportfähigkeit der Patientin abzuklären. Erst als das geschehen und per Mail von den Wewers‘ eine Einverständniserklärung zur Datenfreigabe übermittelt war, konnte der Rücktransport per Flugzeug erfolgreich, störungsfrei und gut vonstatten gehen. Bei einer Zwischenlandung in Wien wurde ein weiterer Patient mitgenommen. In Düsseldorf am Flughafen stand bereits der Rettungstransportwagen auf dem Flugfeld bereit, um die Verletzte ins Borkener St.-Marien-Hospital zu bringen.

Fünf Tage Quarantäne im Borkener St.-Marien-Hospital

Dort freilich folgte der nächste Schock: Sie musste fünf lange Tage auf der Isolationsstation verbringen, ohne jeglichen Kontakt nach draußen. „Ich hätte ja ein Virus oder Keime mit einschleppen können, ist mir gesagt worden.“ Dem war aber nicht so. Nach weiteren Untersuchungen auf der normalen Krankenstation konnte die Velenerin nach Hause, hatte aber insgesamt elf weitere Tage im Borkener Krankenhaus verbracht. In Velen hat Orthopäde Dr. Ualied Msallem Wundversorgung und Nachbehandlung übernommen.

„Wenn ich zehn Sterne vergeben könnte, würde ich sie alle dem DRK-Flugdienst geben“, atmet das DRK-Fördermitglied heute auf. „Service und Kommunikation waren einfach spitzenmäßig. Ich hatte sofort das Gefühl: Es kümmert sich jemand um dich. Das alles muss viel mehr nach außen getragen und öffentlich gemacht werden. Ich habe allen Freunden und Bekannten davon erzählt“, blickt der Velenerin auf die gelungene Rückholaktion zurück. Am 1. August hätte sie nach einer Umschulung zur Erzieherin in der DRK-Kita Coesfeld, Hohes Feld, anfangen wollen. Der Start musste krankheitsbedingt verschoben werden. Sabrina Wewers: „Mein Arbeitgeber in Coesfeld ist genauso unbürokratisch und hilfsbereit, wartet auf meine Gesundung, ganz ohne Druck.“

Vorteil der Fördermitgliedschaft: Die Kosten trägt der DRK-Flugdienst

Ein Anruf im Medical Operations Center des DRK-Flugdienstes genügte, und die Planung der Rückholung wurde erarbeitet. Die Kosten des Transportes trägt für DRK-Fördermitglieder der DRK-Flugdienst.

Vorständin Beatrix Grohn unterstreicht, welche Vorteile solch eine Mitgliedschaft haben kann: „Der Nutzen ist immens. Durch die Fördermitgliedschaft beim Roten Kreuz im Kreis Borken wird das Rote Kreuz vor Ort bei der Bewältigung vielfältiger wichtiger Aufgaben unterstützt. Frau Wewers war in diesem Jahr bereits das dritte DRK-Fördermitglied, dem wir mit einer unkomplizierten Rückholung helfen konnten.“

Sabrina Wewers aus Velen hofft jetzt, dass die Heilung des Oberschenkelbruchs schnell fortschreitet: Dann kann sie die Reha antreten. Die Krücken und ein dreirädriges E-Car sind derzeit ihre ständigen Begleiter.