Gescher (drk-press). Mit prominenten Gästen hat das Rote Kreuz im Kreis Borken eine neue Rettungswache in Gescher eröffnet. Sie dient als Zwischenlösung am Standort Raiffeisenstraße/Bahnhofstraße, nachdem die Räumlichkeiten am Venneweg neben der Feuerwehr zu klein geworden waren.
Das Gebäude ist Ende Juni in Betrieb genommen und jetzt offiziell mit Vertretern des Kreises Borken als Träger des Rettungsdienstes, der Stadt Gescher und Gästen wie der Freiwilligen Feuerwehr eröffnet worden.
Landrat Dr. Kai Zwicker betonte in seinen Grußworten, dass es sich bei der neuen Wache um eine Interimslösung in moderner Modulbauweise handele, bis eine neue, feste Wache gebaut werde. Aus Platzgründen habe eine zeitnahe Lösung gefunden werden müssen.
Zwicker: „Ich danke ausdrücklich dem Deutschen Roten Kreuz für das Errichten der Interimswache.“ Der Kreis sei Mieter als Träger des Rettungsdienstes. „Aufenthaltsräume, Materiallager, Ruheräume und Co.: Wie wir sehen, erfüllt auch diese Interimswache in hervorragender Weise die hohen Anforderung, die ein moderner Rettungsdienst an eine solche Wache stellt“, erläuterte Zwicker.
Die Rettungswache in Gescher ist eine der größten im Kreisgebiet
De Landrat ging auf die Vergrößerung der Wache ein mit nun 28 Einsatzkräften, zwei Rettungs- (RTW) und drei Krankentransportwagen (KTW) im 24- und Zwölf-Stunden-Dienst. Zwicker: „Die Rettungswache in Gescher ist eine der größten im Kreisgebiet. Sie sorgt für die Sicherheit der Menschen sowohl in Gescher als auch in Velen. Umso wichtiger ist es, dass der Standort gut ausgestattet ist, um rasch Hilfe und den Schutz unserer Bevölkerung jederzeit sicherstellen zu können.“
Auf das Rote Kreuz sei immer Verlass, lobte der Landrat während der kleinen Feierstunde in der neuen, großen Halle: „Ich danke noch einmal ausdrücklich allen Beteiligten für die außerordentlich gute Zusammenarbeit – nicht nur im Zusammenhang mit dem Bau der Interimswache, sondern auch in allen Fragen des Bevölkerungsschutzes.“ Das schließe die Planung von Konzepten genauso ein „wie bei Übungen und Echtzeiteinsätzen. Es zeigt sich: Da sind wir im Kreis Borken zukunftsfest aufgestellt!“
Geschers Bürgermeisterin Anne Kortüm zeigte sich froh darüber, dass die neue Wache kein Provisorium geworden sei. „Der alte Standort war zu klein. Jetzt sind wir durch die Vergrößerung noch besser abgesichert.“ Die „strukturelle Verbesserung sei dringend notwendig“ gewesen, bekräftigte die Bürgermeisterin. „Wir hoffen alle, dass Sie nach den Einsätzen immer gesund und heil zurückkommen“, wandte sich Anne Kortüm an das Team von Wachleiter Thorsten Heisterkamp.
Vom alten Nachbarn, der Freiwilligen Feuerwehr, gab es durch den stellvertretenden Feuerwehrchef Markus Terwey ein großes Metallschild „Rettungswache“ für die Hallenwand. Und Lucas Finke, Leitung Nationale Hilfsgesellschaft im DRK-Kreisverband, überreichte Heisterkamp einen symbolischen „goldenen Bagger“ – mit großem Dank an die Mannschaft der Rettungswache, die kräftig mit angepackt und innerhalb kürzester Zeit den Umzug habe bewerkstelligen können.
„Starkes Zeichen für gute Zusammenarbeit und Innovation“
DRK-Vorstand Dr. Cornelius Rack nannte den Umzug in Kooperation mit dem Kreis Borken „ein starkes Zeichen für gute Zusammenarbeit und Innovation“.
Und Silke Sommers, Präsidentin des DRK-Kreisverbandes, stellte heraus, dass die Inbetriebnahme des neuen Standortes „ein wichtiger Schritt für uns ist“. Gescher sei nicht nur „Beispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit und Kontinuität“ über mehr als vier Jahrzehnte hinweg – die Entwicklung der Rettungswache spiegele auch die Veränderungen im Bevölkerungsschutz wider: von „einem Einzel-RTW hin zu einem komplexen, mehrgliedrigen System“.
„Aufgabe über Jahrzehnte mit Verlässlichkeit, Qualität und Engagement erfüllt“
Silke Sommers betonte: „Wir sind stolz darauf, dass wir mit diesem neuen Standort die Notfallversorgung weiter verbessern konnten und das DRK über alle Jahrzehnte hinweg mit Verlässlichkeit, Qualität und Engagement seine Aufgabe erfüllt hat – getragen von haupt- und ehrenamtlichen Kräften.“ Sie wünsche den Mitarbeitenden „alles Gute: Möge diese Wache stets ein Ort der Hilfe und des Schutzes sein.“
Schließlich wurde es festlich: Gäste und DRK durchschnitten ein symbolisches rotes Band. Am Nachmittag nutzten Groß und Klein beim Tag der offenen Tür, die neuen Räume und die ausgestellten RTWs aus der Nähe zu inspizieren.
Hintergrund der neuen Interims-Rettungswache
Die Wache besteht aus einer funktionalen Leichtbauhalle für Rettungsfahrzeuge sowie aus Containeranlagen, die als Arbeits- und Aufenthaltsräume dienen. Sie stellt eine moderne Zwischenlösung dar, bis die geplante neue Hauptrettungswache in Gescher fertiggestellt ist. Deren Planungen sind angelaufen.
Der bisherige Standort am Venneweg konnte die gestiegenen Anforderungen des aktuellen Rettungsdienstbedarfsplans nicht mehr erfüllen. Insbesondere die räumliche Kapazität reichte für die erweiterte Fahrzeugflotte nicht aus. Das neue Grundstück an der Raiffeisenstraße bietet dagegen alle nötigen Voraussetzungen – von der Einhaltung gesetzlicher Hilfsfristen über ausreichende Flächen bis hin zum Immissionsschutz – und dient als ideale Übergangslösung.
Seit über 40 Jahren ist das Deutsche Rote Kreuz ein fester Bestandteil der Notfallversorgung in Gescher. Mit der Inbetriebnahme der neuen Wache setzt das DRK ein starkes Zeichen für die Zukunft der rettungsdienstlichen Versorgung im Raum Gescher. Seit dem 1. Juli 2025 wird der Dienstbetrieb personell und strukturell erheblich erweitert: Zwei Rettungswagen sind künftig im 24-Stunden- und 12-Stunden-Dienst im Einsatz, ergänzt durch drei Krankentransportwagen im Tagdienst. 28 engagierte Mitarbeitende sorgen dann von der neuen Wache aus für eine schnelle und kompetente Notfallversorgung.