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Tag gegen Diskriminierung am 1. März

Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit und Integrationsagenturen beim Roten Kreuz im Kreis Borken: Viele Menschen im Kreis Borken sind nach wie vor verunsichert

Kreis Borken (drk-press). Am 1. März findet der alljährliche Tag gegen Diskriminierung („Zero Diskrimination Day“) der Vereinten Nationen statt. Diskriminierung findet in fast allen Bereichen des Lebens statt – und das, obwohl Gleichbehandlung eigentlich ein Grundrecht ist. Für Menschen, die im Zusammenhang mit Diskriminierung Unterstützung suchen, sind die Integrationsagenturen und die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit beim Roten Kreuz im Kreis Borken wichtige Ansprechpartner. „An uns wenden sich Menschen, die ein Diskriminierungserlebnis gemacht haben, das sie verarbeiten möchten. Häufig benötigen die Menschen auch konkrete Hilfestellungen“, erklärt Sarah Kattenbeck von der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit. „Wir begleiten die Menschen und überlegen gemeinsam, welche Form von Unterstützung sie benötigen – dies kann beispielsweise ein Klärungsgespräch oder auch ein Beschwerdebrief sein. Wichtig ist es, die Situation aktiv anzugehen, so dass das bestehende Problem gelöst wird.“
Neben der individuellen und kostenlosen Beratung – die im Übrigen auch mehrsprachig und in digitaler Form stattfinden kann – bringt sich Sarah Kattenbeck mit ihrem Kollegen Jan Meller und Kollegin Iris Schlautmann von der Integrationsagentur die Erfahrung unter anderem in den kreisweiten Arbeitskreis Antidiskriminierungsarbeit im Kreis Borken ein. Hier werden gemeinsam mit den Kooperationspartner*innen aus dem Interkulturellen Netzwerk Westmünsterland Bedarfe gebündelt und Ideen entwickelt, um sich gegen Diskriminierung einzusetzen. „Es gibt einen großen Bedarf an Austausch und Diskussion – und dies in fast allen Bevölkerungsgruppen“, stellt Iris Schlautmann fest.  Viele Menschen sind verunsichert, wie man sich bei Diskriminierung verhalten soll. Dies betrifft sowohl die Menschen, die Diskriminierungen ansprechen möchten, als auch diejenigen, die sich mit einem Diskriminierungsvorwurf konfrontiert sehen. Daher sei es ein Ziel, eine Diskriminierungskultur zu schaffen, in der – auch in Organisationen und Institutionen – ein offener Austausch und Lernprozess entstehen kann.
Neben der Organisation von Trainings, Fortbildungen oder anderen Veranstaltungsformaten ist daher für die Integrationsagenturen auch Öffentlichkeitsarbeit wichtig. „Beispielsweise engagieren wir uns jährlich im Rahmen der Wochen gegen Rassismus – in diesem Jahr auf digitalem Wege“, so Jan Meller von der DRK-Integrationsagentur in Gronau. „Wir überlegen uns gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Kooperationspartnern Projekte und setzen sie gemeinsam um. Wir freuen uns über Rückmeldungen von Betroffenen und auch aus der Bevölkerung, um aktuelle Bedarfe zeitnah zu erkennen und darauf reagieren zu können.“ Die Integrationsagenturen sowie die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit werden durch das Ministerium für Kinder Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.