FASD-BeratungsstelleFASD-Beratungsstelle

Sie befinden sich hier:

  1. Angebote
  2. Gesundheit
  3. FASD-Beratungsstelle

Beratungsstelle für Fetale-Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD)

Kontakt

Beratungsstelle für Fetale-Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD)

Stephanie Michel

Tel. 02861 8029-302
fasd-beratungsstelle@drkborken.de

DRK-Zentrum für Jugend und Inklusion
Burloer Str. 148
46325 Borken

Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft bleibt nicht ohne Folgen. Es ist eine der Hauptursachen für angeborene Fehlbildungen, geistige Behinderungen, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen, sowie für extreme Verhaltensauffälligkeiten. Die Vergiftung durch den Alkohol hemmt die Zellteilung des Embryos, stört das Wachstum des Ungeborenen und blockiert den Aufbau der Nervenverbindungen im Gehirn. Somit entsteht eine lebenslange Beeinträchtigung.

Was ist eine fetale Alkohol-Spektrum-Störung?

Schädigungen, die durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft hervorgerufen werden, werden unter dem Oberbegriff Fetale Alkoholspektrumstörungen (FASD - fetal alcohol spectrum disorders) zusammengefasst. FASD kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Je nachdem zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft und ich welchen Mengen Alkohol konsumiert wurde. Menschen mit fetalem Alkohol-Syndrom sind größtenteils ihr gesamtes Leben auf Betreuung und Unterstützung angewiesen. Bei einem Vollbild dieser Störung sind sie von Geburt an kleiner und leichter und holen diesen Rückstand in der Regel nicht wieder auf.

Oftmals sind Organe, Muskulatur und Skelett bei der Geburt nicht fertig ausgebildet. Auch werden das Gehirn sowie das zentrale Nervensystem durch den Alkoholkonsum der Mutter geschädigt. Als Folge können Intelligenzminderung, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche sowie motorische Probleme auftreten. Auch beeinträchtig sind die Executivfunktionen, also die Fähigkeit sich planvoll und strukturiert einer Aufgabe zuzuwenden, sich nicht ablenken zu lassen und Entscheidungen zu treffen. 

Ein Großteil der Kinder wird in den ersten Lebensjahren durch das Jugendamt in Obhut genommen und an Pflegeeltern vermittelt. Oft wird die Diagnose FASD erst dann gestellt, wenn die Kinder bereits bei den Pflegeeltern leben. Dies ist eine große Herausforderung für Eltern und Kind. Sie benötigen frühzeitig Unterstützung und Begleitung, um die die besonderen Herausforderungen aufgrund der Beeinträchtigung zu meistern und das Zusammenleben als Bereicherung anzusehen. 

Was kennzeichnet eine fetale Alkohol-Spektrum-Störung?

Je nach Ausprägung können typische Merkmale im Gesicht zu erkennen sein, die darauf hinweisen, dass die körperliche Entwicklung nicht abgeschlossen ist. So können kleine/schmale Augenlider, schmales Oberlippenrot, eine kurze flache Nase, ein fliehendes schmales Kinn, eine fehlende Rinne zwischen Nase und Oberlippe, sowie zu tief ansetzende Ohren erkennbar sein. Aber auch ohne diese körperlich sichtbaren Merkmale kann eine Störung aus dem Spektrum FAS bestehen. 

Ein berühmtes Beispiel für ein Kind mit FASD lässt sich bei Wilhelm Buschs Max und Moritz finden. Moritz‘ Gesichtsmerkmale und auch sein Verhalten passen gut zum fetalen Alkohol-Syndrom. Als Handlanger von Max setzt er dessen Ideen um, ohne darüber nachzudenken. Im realen Leben führt diese Verleitbarkeit immer wieder dazu, dass Menschen mit FASD für Straftaten missbraucht werden.

Was bieten wir mit unserer FASD-Beratungsstelle an?

Mit Beratung und Förderung helfen wir, den Alltag und die Teilhabe am gesellschaftlilchen Leben nachhaltig zu verbessern. Wir bieten

  • die Möglichkeit zum Austausch und Beratung
  • Elterncoaching auch im Wohnumfeld
  • fachspezifi sche Einzelförderung
  • Kooperatien mit Netzwerkpartner der Familie (Schulen, Kindertageseinrichtungen, Ausbildungsstätten, Freizeiteinrichtungen, Therapieangebote)

Die FASD-Beratungsstelle ist eine Säule im DRK-Integrations- und Therapiezentrum (ITZ). Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Fachbereichen des ITZ und den unterschiedlichen Diensten des Roten Kreuzes im Kreis Borken ist selbstverständlich. Wir arbeiten auch mit allen eingebundenen Diensten und Einrichtungen zusammen.

Für wen sind wir da?

  • leibliche Eltern, Pfl ege- und Adoptiveltern von Kindern und Jugendlichen mit FASD
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit FASD
  • Fachkräfte, die Unterstützung und Orientierung zum Thema FASD suchen

Was kostet dieses Angebot?

In der Regel werden die Leistungen für die Inanspruchnahme des Angebotes durch das zuständige Jugendamt übernommen. Hierfür muss im Vorfeld ein Antrag gestellt werden. Gerne sind wir bei der Antragstellung behilflich.