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Rotes Kreuz im Kreis Borken im Einsatz bei Coronavirus-Pandemie

DRK-Helfer im Einsatz bei der Coronavirus-Pandemie in Legden (am Dorf Münsterland) und Stadtlohn an der Gutenbergstraße. Vor der Festscheune: Markus Niewerth und Lukas Wieseler (rechts).
Vor dem Rotkreuzhaus (von links): Rotkreuzhelfer Moustapha Abou-Alfe, Susanne Feldmann (Kassenärztliche Vereinigung) und Diakon Peter Höing.

DRK-Ehrenamtliche helfen im Kampf gegen die Pandemie

Legden/Stadtlohn. Das Rote Kreuz im Kreis Borken und zahlreiche seine ehrenamtlichen Helfer sind in diesen Tagen in Sachen Coronavirus-Pandemie im Einsatz, so beim Behandlungszentrum der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) im Dorf Münsterland in Legden, und beim DRK-Ortsverein Stadtlohn an der Gutenbergstraße wurde ein Abstrichzentrum eingerichtet. Zugführer Christoph Voß koordiniert den Einsatz in Legden. Das Behandlungszentrum ist von der KVWL in Kooperation mit dem Verein Gesundheitsnetz Gemeinsam WML e.V. eingerichtet worden. Koordinatorinnen sind Daniela Balloff und Martina Schrage. Die ärztliche Leitung obliegt Bernd Balloff.
Das Rote Kreuz regelt den Zugang für Patienten mit Corona-Verdacht über die Straße Am Landwehr. Das Behandlungszentrum kann mit dem Auto erreicht werden. Jeder Ankommende erhält einen nummerierten Zettel für sein Auto. Danach wartet er auf dem angrenzenden Parkplatz in seinem Wagen, wird nach der Reihenfolge der Anmeldung aufgerufen und zur weiträumigen Festscheune im Dorf Münsterland begleitet. Dort stellen Mitarbeitende die Personalien des Patienten fest, und anschließend erfolgt eine ärztliche Untersuchung. Ein Labor (in Schüttorf) stellt später anschließend fest, ob die Person infiziert ist oder nicht. 
Patienten statt Party: Wo sonst gefeiert wird, sind jetzt drei Behandlungszimmer mit Liege, Stethoskop, Corona-Teststäbchen, PC, Drucker und mehr eingerichtet worden. 
Zahlreiche Patienten nutzten bereits in den ersten Tagen die Möglichkeit, sich untersuchen zu lassen. Alle seien sehr diszipliniert gewesen, erklärt Christoph Voss, sonst Rettungssanitäter in der Rettungswache Isselburg. Und er stellt den freiwilligen Helfern ein riesiges Lob aus: „Alle machen das ehrenamtlich, setzen sich also in ihrer Freizeit für andere ein, um ihnen helfen zu können. Das ist wirklich eine bemerkenswerte, eine tolle Geste.“ Freiwillig gemeldet hatten sich für den Sonntag auch Azubi Jana Rehkamp aus der Arztpraxis Schrage/Balloff, Melanie Graute von der KVWL und Arzt Ioannis Stavlrou, der eine Praxis in Gronau betreibt: „Wir sind daran gewöhnt, mehr zu arbeiten. Das ist normal.“ Und Jana Rehkamp sagt: „Das ist selbstverständlich, dass wir uns in dieser Situation hier zum Dienst melden.“ Alle Schutzmaßnahmen werden strengstens befolgt. 
Abstriche beim DRK-Ortsverein Stadtlohn
Beim DRK-Ortsverein Stadtlohn ist Rotkreuzhelfer Moustapha Abou-Alfe schon 14 Tage im Einsatz – mit vielen anderen Freiwilligen des Ortsvereins. Für das Kreisgesundheitsamt und die Kassenärztliche Vereinigung ist eine Abstrichstelle vor dem Gebäude an der Gutenbergstraße eingerichtet worden; abgeschirmt mit Planen. Arztpraxen sollen entlastet und bestenfalls nicht betreten werden. Kontaktvermeidung ist das Gebot der Stunde: Der Patient hält entweder eine Überweisung des Arztes an die Fensterscheibe zum Büro von Moustapha Abou-Alfe oder seinen Ausweis, wenn er vom Gesundheitsamt geschickt worden ist. Sodann reicht der Rotkreuz-Mitarbeiter einen Virustest durchs Fenster, und der Patient nimmt selbst einen Abstrich aus dem Rachenraum. 
„Für den Ortsverein ist das Ganze schon eine Hausnummer“, sagt Vorstandsmitglied Juliane Rehkamp, „weil wir in der ersten Woche auch noch Hausbesuche gemacht haben“. Wer meinte, gefährdet zu sein, machte den Test in seiner Wohnung, der DRK-Mitarbeiter blieb vor der Tür stehen. Die gesammelten Tests wurden zudem von Rotkreuzhelfern zu Labors nach Schüttorf oder anfangs in zwei Autostunden entfernte Bad Oeynhausen gebracht. Und an zwei Tagen waren zusätzliche Freiwillige des DRK-Ortsvereins Stadtlohn beim Blutspendetermin gefordert – mit großem Erfolg. Am ersten Tag ließen sich 338 Menschen Blut abnehmen (davon 20 Erstspender), am zweiten Tag kamen 271 Spender (elf Erstspender) – „zusammen 609 Blutspender. Das war ein überragendes Ergebnis“, bilanzierte Jürgen Rave, zweiter Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Stadtlohn. Kreisrotkreuzleiter Björn Theyssen sieht die Hilfsorganisation auch in dieser schweren Zeit der Coronavirus-Pandemie „gut aufgestellt. Man sieht, dass unsere Strukturen greifen mit unseren ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern. Ihnen allen gebührt ein großer Dank.“
Öffnungszeiten
  • Coronavirus-Behandlungszentrum Legden, Dorf Münsterland, Einfahrt 
    täglich 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr und 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
  • DRK-Ortsverein Stadtlohn, Gutenbergstr. 26-28
    montags, dienstags und donnerstags: von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
    mittwochs und freitags: von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr
    samstags und sonntags: von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr und 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr