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Die DRK-Autismusambulanz feiert ihr 20-jähriges Bestehen: Selbstbestimmtes Leben fördern

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Autismusambulanz des Roten Kreuzes im Kreis Borken: Mitarbeiterinnen am DRK-Zentrum für Jugend und Inklusion und Kinder feierten das 20-jährige Bestehen.

Kreis Borken (drk-press). Die Autismusambulanz des Roten Kreuzes im Kreis Borken hat mit Kindern und jungen Erwachsenen ihr 20-jähriges Bestehen in Borken im und am DRK-Zentrum für Kinder, Jugend und Inklusion gefeiert. Rund 100 Klient:innen werden kreisweit betreut.

Für Kinder waren in den Räumlichkeiten verschiedene Spielstationen aufgebaut; sie konnten malen, formen, kneten, ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen oder auf dem großen Außengelände Kettcars fahren und sich auf dem riesigen Spielplatz austoben. Es gab autismusspezifische Angebote in den Förderräumen wie Stimmung und Wahrnehmung und einen Infostand mit Büchern über Autismus.

Eine Autismus-Spektrums-Störung (ASS) ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die als angeboren gilt. Mit der Autismusambulanz bietet das Rote Kreuz Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung eine ganzheitliche, heilpädagogisch-therapeutische und individuelle Förderung an. Die Unterstützung basiert auf den unterschiedlichsten pädagogischen Ansätzen. Hierbei wird das soziale Umfeld der Klient:innen (Familie, begleitende Einrichtungen, Arbeitsstellen) mit Beratungsgesprächen oder Teilnahme an Therapiestunden mit einbezogen.

Soziale Teilhabe an der Gesellschaft

Patricia Rotterdam, Teamleitung DRK-Autismusambulanz, betont: „Unser Ziel ist die Entwicklung individueller Handlungskompetenzen, um unsere Klienten:innen im Umgang mit einer autistischen Beeinträchtigung zu fördern.“ Miriam van der Linde ergänzt: „Ganz klar im Vordergrund steht die soziale Teilhabe an der Gesellschaft. Die soziale Integration unserer Klient:innen wird unterstützt, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung werden gestärkt.“

Die Diagnostik für Menschen mit autistischen Besonderheiten habe sich gegenüber früheren Jahren weiterentwickelt, heißt es in der DRK-Mitteilung zum 20-jährigen Bestehen Durch die Weiterentwicklung der Diagnostik sowie das größere mediale Interesse, habe die Thematik „Autismus-Spektrum-Störung“ in der Gesellschaft eine höhere Präsenz erreicht. Fachkräfte in Kitas und Schulen sowie Kinderärzte sind für diese Thematik sensibilisiert worden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass 0,8 Prozent der Weltbevölkerung im Spektrum sind.

Der Aufbau der Autismusambulanz innerhalb des Roten Kreuzes im Kreis Borken erfolgte 2003 durch Sandra Schley und Michael Gredig. Heute werden in der Autismusambulanz rund 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von elf DRK-Mitarbeiterinnen betreut.