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Am 14. September: Zehn Jahre Inklusionsbetriebe und Welt-Erste-Hilfe-Tag beim Roten Kreuz im Kreis Borken

Zehn Jahre Inklusionsbetrieb: Im Café Henry und im KARO Borken arbeiten Menschen mit und ohne Handicap zusammen.

Tag der offenen Tür von KARO und Café Henry: Menschen mit und ohne Handicap arbeiten sehr gut zusammen

Borken. Das Rote Kreuz im Kreis Borken feiert am Welt-Erste-Hilfe-Tag mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 14. September, 10 bis 15 Uhr, das zehnjährige Bestehen des KARO (Kaufhaus Rotes Kreuz) und Café Henry im Rotkreuz-Zentrum an der Röntgenstraße 6 in Borken. Gleichzeitig findet der schon fast traditionelle Flohmarkt auf dem Innenhof statt.  Zur Feier des Welt-Erste-Hilfe-Tages finden vom 12. Bis 21. September verschiedene Aktionen rund um das Thema Erste Hilfe statt. Am Samstag, 14. September kommt erstmalig die DRK-Kinderklinik zum Rotkreuz-Zentrum nach Borken. Hier können die Kleinen ihre Teddys untersuchen lassen: von Anmeldung über Wartebereich, Behandlungs- und Röntgenbereich bis zur Apotheke. Jeder ist zudem eingeladen, sein Können bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung zu testen und Fragen rund um das Thema Erste Hilfe zu stellen. 
Zehn Jahre KARO und Café Henry: Das heißt auch, zehn Jahre erfolgreiche Arbeit als Inklusionsbetrieb. Das ist das Besondere, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Edith Holtkamp: „Menschen mit und ohne Handicap arbeiten Hand in Hand. Und das klappt sehr gut." Im KARO Borken und im Café Henry sind zurzeit 16 Personen beschäftigt, davon acht mit Handicap.
Die Idee
Ein Blick zurück: Im Zuge des Neubaus des Rotkreuz-Zentrums in der Röntgenstraße 6 in Borken, kam vor mehr als zehn Jahren der Gedanke, für Menschen mit und ohne Handicap langfristige Arbeitsstellen im Rotkreuz-Zentrum zu schaffen; so war die Idee eines Inklusionsbetriebs geboren. 
Nach vorangegangen Marktrecherchen, intensivem Austausch mit dem Integrationsfachdienst des Roten Kreuzes (IFD) und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bestätigte ein Gutachten der Handwerkskammer Münster eine zu erwartende Rentabilität der Geschäftsideen. Das waren unter anderem:
  • Errichtung eines Sozial-/Secondhandkaufhauses. Hier hatte das Rote Kreuz schon Erfahrung mit der früheren, in Borken bestens bekannten "Möbelbörse" an der Volksbank. In den Räumen wurden ehemals Langzeitarbeitslose im Rahmen von SGB II und SGB III beraten, qualifiziert und vermittelt. Bei der Einrichtung des Kaufhauses KARO Borken konnten zudem einige Arbeitslose in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.
  • Das Café Henry wurde inmitten des Rotkreuz-Zentrums errichtet. Die Idee: Das Café sollte neben der Verpflegung auch als Info für alle Besucher des Rotkreuz-Zentrums dienen, als Leitfunktion für die zahlreichen Besucher und Gäste.
Was ist passiert? 
Das KARO bietet auf 800 Quadratmetern Fläche alles, was in einem Haushalt benötigt wird. Es steht allen Kunden offen. Die Waren bestehen zu 100 Prozent aus Spenden der Bevölkerung. Gespendet werden: Möbel, Kleidungsstücke, Hausrat, Bücher, Elektrogeräte, Spielsachen. Sie werden direkt zum Kaufhaus gebracht oder beim Spender abgeholt. Auf einer Bühne im KARO können Kulturveranstaltungen stattfinden; hier sucht das Rote Kreuz aktuell eine Event-Partnerschaft. Die wichtige Rolle des KARO im Sozialraum Borken wurde auch in den Jahren 2015 und 2016 bei der Flüchtlingswelle deutlich. Viele Geflüchtete kamen nur mit dem, was sie am Körper trugen und häufig barfuß im Kreis Borken an. Das KARO war auf Anhieb in der Lage, mit seiner Infrastruktur die Flüchtlinge mit Spenden zu versorgen. Die Ausnahmesituation damals stellte auch die Mitarbeitenden im KARO vor eine große Herausforderung. Holtkamp: "Das haben sie hervorragend gemeistert." Das Café Henry hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und wurde ausgebaut. Am Anfang stand der Gedanke, die Mitarbeiter und Besucher des Rotkreuz-Zentrums zu verpflegen, und eine Infozentrale im Café einzurichten. Das täglich wechselnde Mittagsmenü wurde von der Küche am Jugendhof (Qualifizierungsstätte für junge Langzeitarbeitslose) hergestellt und zum Café geliefert. 
So steht's heute
Das KARO Borken – in Bocholt gibt es seit 2013 eine zweite Einrichtung – hat sich über die Grenzen der Stadt etabliert. Neben dem Verkauf von Second Handwaren für jedermann, bietet das KARO auch Haushaltsauflösungen an. Das Café Henry ist weiterhin auf Expansion ausgerichtet. Die voll ausgestatteten Seminarräume werden von internen Kunden, wie dem DRK-Bildungswerk oder dem DRK-Ausbildungszentrum sehr gut angenommen. Aber auch externe Kunden mieten die Seminarräume mit angebotenem Catering – und sind mit dem Service sehr zufrieden. 
Inzwischen wurde angrenzend zum Café eine neue Küche gebaut, so dass das Essen noch frischer und vielfältiger angeboten werden kann. Für eine bessere Raumakustik sorgt eine neue Akustikdecke. Die Außenterrasse hat eine größere Beschattung erhalten. Das gesamte Rotkreuz-Zentrum ist im Übrigen barrierefrei gebaut. Das Café ist für rund 70 Personen bestens geeignet Feiern abzuhalten, so etwa Weihnachtsfeiern für Firmen, Klubs, Geburtstags- und Betriebsfeiern. Es wird auch gerne für Freizeitaktivitäten genutzt, wie Spielnachmittage (jeden dritten Donnerstag im Monat) oder als Anlaufstelle für Fahrradgruppen als Zwischenstopp bei einer gemütlichen Kuchenpause. Das Catering erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Inzwischen werden zudem mehrere DRK-Kindergärten mit täglich 240 Essen von der Küche des Café Henry beliefert. Im Sinn der Nachhaltigkeit vermietet das Café Henry an Vereine und Privatpersonen das DRK-Geschirrmobil mit steigender Tendenz.
Die Integrationsbetriebe werden vom Landschaftsverband Westfalen Lippe unterstützt. Tag der offenen Tür: Zehn Jahre Inklusionsbetriebe KARO Borken und Café Henry
Das Rote Kreuz veranstaltet am Samstag, 14. September, zum zehnjährigen Bestehen der Inklusionsbetriebe KARO und Café Henry einen Tag der offenen Tür mit attraktivem Rahmenprogramm. Zwischen 10 und 15 Uhr können nicht nur die Einrichtungen besucht werden; es finden auch zahlreiche Aktivitäten statt: Spielen im Indoorspielplatz, Kinderschminken, Hüpfburg, Teddyklinik, Übungen zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, Führungen, Infostände. Eine Verlosung rundet das Programm ab. Für Erfrischungen und Snacks sorgt das Café Henry. Flohmarkt
Am Samstag,14. September, lädt das Rote Kreuz auch wieder zum großen Flohmarkt am Rotkreuz-Zentrum, Röntgenstraße 6 in Borken. Er erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Zwischen 10 und 15 Uhr können Kinder und Jugendliche ihre aussortierten Spielsachen und gebrauchte Kleidung verkaufen. Die Veranstalter weisen darauf hin, dass ausschließlich nur gebrauchte Sachen verkauft werden dürfen. Die Stände können laut Mitteilung ab 9 Uhr aufgebaut werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Standgebühren fallen keine an.
Adressen: 
KARO Borken im Rotkreuz-Zentrum
Röntgenstraße 6
46325 Borken
Telefon 02861 8029-385
www.KARO.DRKBorken.de
Öffnungszeiten: Mo-Do: 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr, Sa: 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr Café Henry
Röntgenstr. 6
46325 Borken
Telefon 02861 8029130
www.CafeHenry.DRKBorken.de
Öffnungszeiten: Mo- Fr. 7:30 Uhr bis 17:00 Uhr, Sa: 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr